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Der Letzte macht das Licht aus!

Aktualisiert: 9. Mai 2024




Das ganze Haus riecht nach frisch gebackenen Keksen und Tannengrün. Im Kamin knistern die Holzscheite und die vier Kerzen auf dem Tisch verbreiten ein warmes Dämmerlicht. Heiligabend ist nicht mehr weit und ich bin mit meiner Arbeit für dieses Jahr fast fertig.


Gedankenverloren träume ich kurz vor mich hin, als mein Blick auf die große Schachtel mit den vielen Medikamenten fällt, die seit Anfang des Jahres in der Küche steht. Ja, gesundheitlich war dieses Jahr eine Katastrophe! Ein komplizierter Tumor, Chemo, OP, Strahlentherapie, Hormontherapie, Immuntherapie, ... Ich habe wirklich die Nase voll von Arztterminen, weißen Decken, auf die man einsam starrt und Pillen! Und dennoch macht sich auch ein Gefühl der Dankbarkeit breit. Es war eine knappe Kiste, aber ich bin noch hier, mit einer Prognose, die gar nicht mal so schlecht ist.


Ich bin dankbar, dass ich dadurch in diesem Jahr so viel Zeit hatte, mich - mehr als zuvor - dem Textdichten zu widmen. Ich habe massenhaft gelernt und einiges erreicht. Viele Lieder, zu denen ich Texte schreiben durfte, sind veröffentlicht worden. Sie liefen im Radio und eins schaffte es tatsächlich in die Hörer-Charts.

Ich habe viele neue und interessante Kontakte in die Musikbranche knüpfen dürfen und festgestellt, dass ich mich dort pudelwohl fühle. Zu gerne hätte ich einige Menschen auch lieber persönlich getroffen, was mit einem Immunsystem auf Sparflamme und Corona leider nicht möglich war. Ich hatte mich auch so auf Konzerte gefreut - endlich wäre das nach Corona wieder möglich gewesen - aber auch das sollte und durfte (noch) nicht sein.


Es ist spät geworden und ganz still im Haus. Während ich die Kerzen auspuste und den Rauch beobachte, der sich langsam kringelnd Richtung Decke auflöst, kommt mir eine Frage in den Sinn: "Ach, du altes Jahr 2022, was lerne ich von dir?"

Vielleicht, dass ich mehr Geduld mit mir haben muss, denn manche Dinge brauchen einfach Zeit. Ganz sicher aber, dass es sich lohnt zu kämpfen - für sich und für seine Träume! Und das nicht irgendwann, sondern jetzt!


So bleibt nur noch eins zu sagen:

Ich danke meiner Familie und meinen Freunden für die unglaubliche Unterstützung in diesem Jahr! Ich danke allen, die meine Songs gehört, meine Texte gelesen, Beiträge gelikt und mit lieben Kommentaren versehen haben! Es war ein großartiges Jahr mit euch!

Ich wünsche euch und allen, die euch am Herzen liegen, ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Ich stelle den Laptop zurück auf den Schreibtisch, neben all die vielen Bücher und Ordner, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben und mache das Licht aus.


Wir sehen uns wieder - im neuen Jahr!

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